Gandhi philosophiert in dem Buch "Wut ist ein Geschenk"! Wir sollten uns nicht für unsere Wut schämen. Sie ist eine sehr gute und sehr mächtige Sache, die uns motiviert. Aber wofür wir uns schämen müssen, ist die Art, wie wir sie missbrauchen.
Die Wut an sich ist nichts als reine Energie. Gut oder böse ist, was wir daraus machen.

Die amerikanische Autorin Tsültrim Allione hat in ihrem Buch "Den Dämonen Nahrung geben" die buddhistische Technik Dzogchen westlich verändert. In ihrem ersten Buch: "Tibets weise Frauen" erzählt sie, dass sie in der Zeit ihrer Scheidung unter einer sehr großen Angst vor der Zukunft gelitten hätte, weil ihr Mann sie mit den heftigsten Dingen bedroht hätte. Eines Nachmittags sei ihr der Gedanken gekommen: "Warum mache ich nicht dasselbe wie diese Frauen, deren Leben ich gerade recherchiert habe? - Diese Frauen gelten als erleuchtet." Sie hätte sich dann hingesetzt und ihre Zukunftsangst eine Form annehmen lassen: es war dann ein schrecklicher, großer Dämon. Sie hatte sich diesem Dämon angeboten, dass er sie auffressen darf.

Im selben Moment, in dem sie ohne jeden Widerstand völlig loslassen konnte, war der Dämon aufgelöst, die Angst aufgelöst und sie empfand tiefen Frieden, Ruhe und sie war voller Energie. Kurz danach hätte ihr Mann an der Türe geklingelt und sich dafür entschuldigt, wie er in der letzten Zeit gewesen sei. Nach kurzer Zeit sei sie ohne Streit, in Frieden und nach ihren Wünschen und Bedürfnissen geschieden gewesen.

Die Angst, die Wut, alle diese schrecklichen Emotionen – sind ja nichts weiter als mein eigener innerer "Schatten". Sie hatte sich mit ihrem "Schatten" wieder vereinigt und hatte sofort Frieden.

C. G. Jung schreibt im Buch "Lexikon Jungscher Grundbegriffe", Seite 146, über den Schatten, den jeder Mensch in sich hat: »Es hat aber etwas Furchtbares an sich, dass der Mensch auch eine Schattenseite hat, welche nicht nur etwa aus kleinen Schwächen und Schönheitsfehlern besteht, sondern aus einer geradezu dämonischen Dynamik. Der einzelne Mensch weiß selten davon ... Eine dunkle Ahnung sagt uns, dass wir ja nicht ganz sind ohne diese Negative - und dass wir diesen Schatten leugnen
Seite 147 zusammengefasst: »...weil wir diesen Schatten leugnen, projizieren wir ihn nach außen …
Wenn man sich jemanden vorstellt, der tapfer genug ist, die Projektionen seiner Illusion allesamt zurückzuziehen, dann ergibt sich ein Individuum, das sich eines beträchtlichen "Schattens" bewusst ist. Solch ein Mensch weiß: was immer in der Welt verkehrt ist, auch in ihm selber ist und wenn er lernt mit seinem Schatten fertig zu werden, dass er etwas Wirkliches für die Welt getan hat

C. G. Jung, der Psychoanalytiker Hans-Joachim Maas: "Der Lilith Komplex" und andere sagen, dass wir durch das Leugnen der "Schattenanteile" - der dunklen Anteile in uns, "der Lilith" - diese Anteile von uns auf andere projizieren und dadurch alle Aggressionen, Terror und Kriege entstanden seien.