Allerdings bin ich davon überzeugt, dass nur ein Therapeut, der selber seinen Schatten kennengelernt hat, in der Lage sein wird, den Patienten durch seinen Schatten zu führen.
Unsere Chakren (Energiezentren unseres Energiesystems - siehe Fachliteratur) sind, je nach Bewusstseinsentwicklung, mehr oder weniger geschlossen. Sie sind geschlossen, weil dort unsere Schattenanteile, die wir nicht wahr haben möchten, vor anderen, aber ganz besonders vor uns selber, "unter Verschluss" gehalten werden. Bei einer chakrenöffnenden Erfahrung wird nur ein Chakra oder werden nur wenige Chakren nur ein ganz kleines Stückchen geöffnet. Nach solch einer Erfahrung fühlt man sich zunächst sehr weit, offen und froh. Ein bis zehn Tage später kommt aber aus der Tiefe ein heftiges, unangenehmes, "hässliches" Gefühl hoch. Dies ist für Menschen, die unerfahren in Chakrenarbeit sind, besonders erschreckend, weil das Gefühl unmittelbar nach dem öffnenden Erlebnis meist so außerordentlich "heilig" gewesen war.
Zwei Tage bis zwei Wochen nach einer "Chakrenöffnung" sind Menschen meist besonders weit "über" und/oder "neben" sich. In der Psychiatrie berichteten viele frisch Erkrankte von solch einer Erfahrung kurz vor Beginn ihrer Erkrankung. Sogar im Werbefilm einer großen Neuroleptikafirma wurde von Erfahrungen berichtet, die typisch sind für eine "Chakrenöffnung". In diesem Film wurden diese Erfahrungen als Prodromi der Psychose - der Schizophrenie - bezeichnet.
Die meisten Anbieter von chakrenöffnender Arbeit weisen nicht daraufhin, dass einige Tage nach der "Chakrenöffnung" ein Teil der alten, verdrängten Emotionen hochsteigen wird. Ich vermute, dass ein Teil dieser Anbieter davon sogar selber nicht weiß. Der Übende erkennt meist nicht diesen Zusammenhang. In dieser Not ist man "außer sich" und die erschreckenden Gefühle werden auf andere projiziert wie z.B. auf die Kinder, den Ehemann, die Eltern, den Nachbarn, die Sekretärin, den Chef, auf die "Fliege an der Wand" oder man wird krank.